Heute ist der internationale Tag der Migrant*innen, der genau vor 20 Jahren durch die UNO ausgerufen wurde, um darauf aufmerksam zu machen, dass überall auf der Welt Millionen von Menschen ihr zuhause verlassen haben (bzw. mussten), um an einem anderen Ort neu anzufangen. In diesem Zusammenhang sollte Ziel und Zweck der Schutz aller Migrant*innen weltweit sein, ihre Menschenrechte global sicherzustellen und ihnen eine Migration in einem neuen Land zu ermöglichen.
Auch wir in Hessen haben es zu einem unserer Leitprinzipien gemacht, die Vision einer gelungenen Integration zu verwirklichen und uns die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Integration von Migrant*innen zu Herzen genommen. Hessen ist eines der Bundesländer mit einem besonders hohen Anteil an Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund in der Bevölkerung. Migrant*innen kommen auch weiterhin gerne nach Hessen – das freut uns als GRÜNE. Nicht nur wir GRÜNE, auch die Mehrheit der Menschen in Hessen begrüßt Zuwanderung generell und sieht in ihr eine Bereicherung für das gesellschaftliche Zusammenleben.
Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass Menschen mit Migrationsgeschichte sich in Hessen willkommen und angenommen fühlen, dass sie sich hier gleichberechtigt einbringen und mit ihren Familien eine Zukunft aufbauen können. Ein wichtiger Baustein für ein gutes Leben in Deutschland ist die Sprache. Deshalb haben wir z.B. die landeseigenen Deutsch4U-Sprachkurse weiterentwickelt und vor Kurzem das hessische Zentrum für alltagsorientierte Sprachförderung gegründet. Das Zentrum ist an die TU Darmstadt angegliedert und bietet unter anderem Fortbildungen und Beratungen an, vernetzt die Träger und stellt geeignete Lehrmaterialien bereit. (Hintergrund: Das Landesprogramm Deutsch4U unterstützt Erwachsene seit 2016 beim Spracherwerb. Die Kurse verfolgen einen niedrigschwelligen und inklusiven Ansatz, die Lerninhalte sind auf den Alltag der Migrant*innen abgestimmt. Die Deutsch4U-Kurse stehen allen Menschen offen, die Deutsch lernen möchten, unabhängig von Aufenthaltsstatus oder bereits absolvierten Deutschkursen.)
Mit ihrer Sprache, ihren vielfältigen Lebensentwürfen, ihren unterschiedlichen kulturellen und religiösen Weltanschauungen haben Migrant*innen Hessen in den letzten Jahren und Jahrzehnten bereichert. Erfolgreiche Integration gelingt in Hessen jeden Tag auf unterschiedlichen, gesellschaftlichen Ebenen. Mittlerweile hat fast jede*r Dritte in Hessen einen „Migrationshintergrund“ – in Frankfurt sogar mehr als die Hälfte. Trotz dessen, bleiben ihnen leider nach wie vor Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen nicht erspart. Auch daran müssen wir leider an einem solchen Tag hinweisen!
Und übrigens, für alle, die es noch nicht wussten, das „Symbol deutscher Kleinbürgerlichkeit“ schlechthin „der Gartenzwerg“ ist auch ein Migrant aus Anatolien. Vor über 800 Jahren entstand sein erstes Vorbild in Anatolien und kam in Europa erst im 19. Jahrhundert in Mode.