Hessischer Integrationspreis

Die Verleihung des 17. Hessischen Integrationspreises durch die Hessische Landesregierung findet auch in diesem Jahr wieder statt. Aufgrund der derzeitigen Coronalage musste jedoch die Preisverleihung, die für den 27.10.2020 im Schloss Biebrich in Wiesbaden geplant war und mit viel Engagement vorbereitet wurde, bedauerlicherweise abgesagt werden.

Für Interessierte und Pressevertreter*innen sollte der Festakt per Livestream auf der Facebook-Seite des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration übertragen werden. Zum Schutze der Gesundheit aller Beteiligter wurde jedoch schlussendlich auf die gesamte Präsenzveranstaltung verzichtet, so dass die Bekanntgabe der Platzierungen der Gewinner*innen dieses Jahr nur schriftlich erfolgen wird.

Die aktive Bekämpfung von Rassismus erhielt 2020 einen besonderen öffentlichen Fokus – selbstverständlich zu Recht! Vor allem nach den rassistischen Anschlägen, der menschenverachtenden Gewalt und vielen negativen Meldungen in den vergangenen Monaten in Hessen, Deutschland und auf der Welt ist die Arbeit in diesem Bereich wichtiger denn je. Gerade deshalb ist es naheliegend, dass sich die 17. Preisverleihung diesem Thema widmet.

Unser Sozial- und Integrationsminister Kai Klose prämiert in diesem Jahr vier Initiativen, die sich mit antirassistischer Arbeit beschäftigen. Durch diese überaus wichtige Arbeit, die die einzelnen Vereine in Hessen leisten, setzen sie sich aktiv für Weltoffenheit und ein friedliches Zusammenleben ein und fördern dadurch das Miteinander. Die Vereine stärken durch ihr Engagement auch das Gefühl der Zugehörigkeit und Zusammengehörigkeit aller in Hessen lebenden Menschen – und darüber hinaus!

Ich möchte Euch nachfolgend die vier prämierten Initiativen vorstellen und etwas näherbringen:

„Gemeinsam stark gegen Rassismus“ – Arbeit und Bildung e. V., Marburg
Der 1986 in Marburg gegründete Sozialverein beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit dem Thema (Alltags-)Rassismus in der Arbeitswelt. Ziel des Vereins ist es, die Menschen für Rassismus zu sensibilisieren und Präventionsarbeit zu leisten. Die Mitglieder des Vereins sind vor allem Vertreter der Organisationen für Migrant*innen und kulturelle Vielfalt, der kommunalen Schulen und Volkshochschulen sowie der Gewerkschaften. Der Vereinsvorsitzende selber ist der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Marburg, Egon Vaupel.

Projekt „Bildung, Stärkung, Empowerment: Unsere Arbeit gegen Rassismus“ – Bildungsstätte Anne Frank e.V. (BAF), Frankfurt am Main
Die 1997 gegründete BAF ist eine Einrichtung für Jugendliche und Erwachsene. Durch die kontinuierliche Neuentwicklung von innovative Konzepten und Methoden wird hier für eine aktive Teilhabe an einer offenen und demokratischen Gesellschaft gearbeitet und das Verständnis jedes einzelnen Engagierten dafür gestärkt. Die Bildungsstätte leistet somit einen wichtigen Beitrag gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus.

Projekt „Empowerment durch Kreativität und Austausch für afrikanische Diaspora und ihre Familien“, Kone Netzwerk zur Förderung kommunikativen Handelns e.V., Frankfurt am Main
Die im Jahre 2011 gegründete ehrenamtliche und gemeinnützig agierende Migrantenselbstorganisation setzt sich mit ihrer Arbeit vor allem für die Chancengleichheit von Frauen, Kinder und Jugendlichen mit afrikanischen Wurzeln ein. Wichtige Eckpfeiler der Arbeit des Vereins sind, die Ablehnung von Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus.

Projekt „Hanau steht zusammen – kollektives Gedenken der Opfer vom 19. Februar“ – Institut für Toleranz und Zivilcourage – 19. Februar Hanau e.V. Der aufgrund der Morde in Hanau am 19.02.2020 in diesem Jahr gegründete Verein setzt sich für ein kraftvolles, engagiertes und vereintes Auftreten für Toleranz und Zivilcourage ein und ist eine Selbstorganisation von Angehörigen der Todesopfer des Terroranschlags in Hanau sowie weiteren Betroffenen der rassistischen Terroranschläge und einzelner Mitglieder des Ausländerbeirats der Stadt Hanau, die als Beziehungspaten fungieren. Ebenfalls Teil des Instituts ist die Familie des im November 2018 verstorbenen 17-jährigen Mustafa Alptug Sözen, der durch seine Zivilcourage im Gleisbett der S-Bahn-Station „Ostendstraße“ in Frankfurt ums Leben kam, um das Leben eines anderen Menschen zu retten. Der Verein unterstützt die Opferangehörigen des Anschlags. Führt bundesweite Aktionen durch, um die Tat vom 19. Februar unvergessen zu machen und kommuniziert mit der Politik, um Maßnahmen und Projekte zu entwickeln, die ein gesellschaftliches Bewusstsein fördern.

Jeder Verein für sich leistet einen überaus wichtigen Beitrag für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt und ist eine Bereicherung für unser Land. Daher bedanke ich mich auch an dieser Stelle für das großartige Engagement der Vereine bzw. deren Mitglieder.

Meinen Beitrag findet ihr in der Grünen Woche der Frankfurter Grünen unter: https://www.gruene-frankfurt.de/newsletter/partei/newsletter-partei/gruene-woche-372020-30102020/#c20656

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