Neuer Integrationsmonitor zeigt positive Entwicklungen in Hessen

Der vergangene Woche neu veröffentlichte Hessische Integrationsmonitor weist Verbesserungen der Situation für Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund aus. Vor allem im Bildungsbereich sowie bei der Beschäftigungssituation und im Abschnitt zur allgemeinen Zufriedenheit Zugewanderter ist eine positive Entwicklung ersichtlich. Gleichzeitig sollte uns der Bericht daran erinnern, dass Integration eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt und keine bloße Minderheitenpolitik ist. Insgesamt leben in Hessen mittlerweile zu einem Drittel Menschen mit Migrationshintergrund – bei den Kindern und Jugendlichen liegt der Anteil sogar bei etwa 50%. Integration ist in Hessen schon lange Querschnittsaufgabe und das nicht nur aufgrund dieser Zahlen. Die Vielfalt der Hessischen Bevölkerung ist ein Reichtum und die dennoch manchmal auch auftretenden Konflikte betreffen unsere Gesellschaft als Ganze!
Der Integrationsmonitor bildet seit nunmehr zehn Jahren anhand empirischer Daten die Entwicklung der Integration zugewanderter Menschen in unserem Bundesland ab. Der Bericht zeigt die Erfolge und legt offen, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht – und das besonders umfassend und die verschiedensten Facetten von Integration abbildend: Neben den strukturellen Bereich der Integration – Arbeitsmarkt, Bildung und Einkommen – berücksichtigt er sogar die sozialen, kulturellen und identifikativen Facetten von Integration.
In diesem Jahr zeigt sich eine positive Entwicklung unter anderem bei den Schulabschlüssen. So geht aus den Daten hervor, dass immer mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund das Gymnasium besuchen und das Abitur ablegen – damit haben etwa ein Viertel aller Abiturient*innen einen Migrationshintergrund. Auch der Blick auf die Arbeitsmarktdaten zeigt, dass der Anteil der erwerbstätigen Menschen mit Migrationshintergrund von 58% in 2005 auf 66% in 2017 gestiegen ist; die Differenz zu Menschen ohne Migrationshintergrund beträgt jedoch 13 Prozentpunkte. Außerdem zeigt sich, dass das Risiko, in Armut zu gelangen, für Menschen mit Migrationshintergrund weiter stark erhöht ist. Besondere Schwierigkeiten für diese Personengruppe sind noch immer nicht zu leugnen.
Bei den Zuwandernden ließ sich indes über das Monitoring feststellen, dass sie sich zu 96% (!) in Deutschland wohlfühlen – was eine Steigerung gegenüber der vergangenen Erhebung um etwa zehn Prozentpunkte bedeutet. Die Bevölkerung ist jedoch zu rund vier Fünfteln und damit ebenfalls zunehmend besorgt über grassierenden Rassismus und Fremdenhass. Gerade gegen derartige Probleme haben wir GRÜNEN in der Hessischen Landesregierung bereits wichtige Maßnahmen ergriffen, von denen ich bereits in der vergangenen Woche einige vorgestellt habe. Nicht zuletzt erachtet auch der Integrationsmonitor den Akt der Einbürgerung als sehr hilfreich, um die Identifikation von Zugewanderten mit unserer Gesellschaft und ihren Werten sowie ihrer Partizipationsmöglichkeiten und Rechte zu stärken. Die Zahlen weisen seit 2018 auch hier wieder in die richtige Richtung. In der Fachgruppe der Fraktion diskutieren wir jedoch gerade, durch geeignete Maßnahmen weiter an einer Verbesserung zu arbeiten. Es bleibt uns zudem natürlich weiter ein großes Anliegen, die Situation für Hess*innen mit fremden Wurzeln in allen Bereichen zu verbessern und Benachteiligungen jeglicher Art aktiv entgegenzuwirken. Für echte Chancengleichheit! Es darf nicht darauf ankommen, wo man herkommt, sondern nur, wo man hin will! – Der GRÜNE Abgeordnete mit „MigrationsVORDERGRUND“ im Hessischen Landtag 😉

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